1. Was passiert in Niedersachsen?
Beim NDR-Format neu.anders.machen wurde jüngst ein KI-gesteuertes Hackgerät vorgestellt, das Kulturpflanzen (z. B. Zwiebeln) von Unkräutern unterscheidet und gezielt mechanisch bekämpft. Im Video erklärt Experte Jobst Gödeke, wie die Technik Landwirten helfen kann, effizient und umweltschonend zu arbeiten.
2. Technik & Funktionsweise
- Bilderkennung: Kameras scannen die Reihen, KI-Modelle erkennen UNkraut und Nutzpflanzen.
- Aktive Bearbeitung: Roboterarme oder Hackmechaniken schneiden Unkräuter aus – ohne Herbizide.
3. Praxisbeispiele aus Deutschland
- Bio-Gemüsebau (Bayern): Startup-Dahlia-Robotics stattet Hackgeräte mit Kameras aus, um Salatreihen automatisch zu säubern. Der Bio-Landwirt spart sich bis zu 700 Stunden Handarbeit jährlich; weitere Tests bei Zuckerrüben sind in Planung.
- BW-Startup Farming Revolution: Der Hackroboter „Farming GT“ erkennt über 115 Pflanzenarten, fährt autonom und hackt mechanisch oberflächlich – ohne Herbizide. Wirtschaftlich rechnet sich die Anschaffung oder Miete meist innerhalb von wenigen Jahren.
4. Forschung & Zukunftstechnologien
- Laserroboter (Niedersachsen): LZH Hannover entwickelt einen laserbasierten „Unkraut-Terminator“, der Zellen im Wuchszentrum per Laserstrahl zerstört – ohne Einbrennung, um Biodiversität zu schonen.
- DFKI Osnabrück: Solarbetriebene Hubroboter navigieren autonom Felder ab und erfassen Daten. Langfristig sollen sie auch Unkraut mechanisch oder per Laser bekämpfen.
5. Vorteile für Umwelt & Landwirtschaft
Nutzen | Beschreibung |
---|---|
Umweltschonung | Reduzierter Pestizideinsatz, Schutz nützlicher Arten |
Ressourcen sparen | Weniger manuelle Arbeit, Fachkräftemangel wird gemindert |
Präzision | Nur gezielte Bearbeitung, geringerer Einfluss auf Kulturpflanzen |
Nachhaltigkeit | Schonung von Boden, Biodiversität, weniger Resistenzbildung |
6. Hürden & Herausforderungen
- Kosten: Roboter (130.000–160.000 €) sind teuer, aber meist innerhalb weniger Jahre amortisiert – oder per Mietmodell verfügbar.
- Technologie-Einsatz: Traktorenrobotik benötigt Infrastruktur wie GPS, stabile Stromversorgung, ggf. Solarstationen.
- Datenhoheit & Datenschutz: Große Datenmengen, Datenschutzrecht (EU-Datenrechtsreform) und Eigentumsfragen bleiben ungeklärt lwk-niedersachsen.de.
7. Blick in die Zukunft
- Ausweitung auf weitere Kulturen: Sorghum, Mais, Gemüse, Kartoffeln, Lauch – KI-Systeme werden kontinuierlich trainiert und skaliert.
- Laser vs. Mechanik: Beide Methoden werden parallel entwickelt – Laser besonders nachhaltig, aber aktuell noch langsamer.
- Automatisierung: Mehr autonome Roboter werden über GPS, Sensorik und KI selbstständig eingesetzt – mit smarten Solar-Ladestationen.
Fazit
KI revolutioniert die Unkrautbekämpfung. Von mechanischen Hackroboterfahrzeugen bis zu autonomen Lasersystemen – der Trend geht klar hin zu präziser, nachhaltiger und arbeitsersparender Landwirtschaft. Herausforderungen wie Kosten, Datenschutz und Technologieintegration müssen gelöst werden, doch die Zukunft verspricht eine kluge Partnerschaft aus Mensch, Maschine und Natur.